Shekib Mosadeq und Band
Die Balladen und Lieder des afghanischen Sängers und Songwriters Shekib Mosadeq handeln von Liebe und Hoffnung, mörderischem Krieg und Terror, Trauer und Zorn – man kann sich ihrer Intensität nicht entziehen, sie gehen unter die Haut.
Die Texte mit ihrer auch zärtlichen, aber meist harten und schmerzlichen Wahrheit, singt der Sänger auf Farsi.
In die Musik wird die deutsche Übersetzung künstlerisch eingebunden und von der Schauspielerin und Sprecherin Inès Fabig rezitiert.
1982 in Afghanistan geboren, musste Shekib Mosadeq bereits mit 6 Jahren, da seine Eltern aufgrund des Krieges arbeitslos wurden, seine Familie versorgen.
Das Arbeiten unter schlimmsten Bedingungen auf der Straße hat aus ihm einen Menschen gemacht, der selbst während des Taliban-Regimes sein Musiktalent heimlich weiterentwickelte. Nach Ende der Taliban-Herrschaft schrieb er ein Drehbuch und verwirklichte den Film „Sarnewesht“ („Schicksal“), für den er auch die Musik komponierte und die Hauptrolle spielte. So begann sein Künstlerleben.
Er schloss mehrere Musikverträge mit verschiedenen Fernsehsendern und begeisterte die Menschen, da er eine neue moderne Musik machte, die jedoch Herkunft und Traditionelles nicht verleugnete.
Shekib Mosadeq entwickelte sich so zu einem der jüngsten und beliebtesten Künstlern Afghanistans.
Er veröffentlichte zahlreiche Alben. Stets verband er seine Popularität mit caritativem Engagement und sammelte Geld für Hilfebedürftige. Auch textlich war seine Musik sozialkritisch und wurde ab 2006 immer radikaler und kritisierte deutlich das Regierungssystem.
Dies brachte ihn in so ernsthafte Schwierigkeiten, dass er 2010 zusammen mit seiner Familie Afghanistan verlassen musste und seit 2011 in Deutschland lebt.
Der Neuanfang in Deutschland war nicht leicht und von Heimweh durchdrungen.
Dennoch blieb Shekib Mosadeq nicht still und veranstaltete auch hier Konzerte, sowie Aktionen und Demonstrationen gegen Krieg und Ungerechtigkeiten. So wurde er auch hierzulande innerhalb der Farsi sprechenden Community bald bekannt.
Durch die Übersetzungen findet sich nun auch die Möglichkeit, dem deutschen Publikum die Texte nahe zu bringen und eine Brücke zwischen den Kulturen zu schlagen.
Die Poems von Shekib Mosadeq handeln nicht nur vom bereits seit fast vierzig Jahren andauerndem Krieg. Sie beschreiben auch Leidenschaft und Liebe unter schwersten Bedingungen, die vielfältigen Kulturen und die Gefühle und Hoffnungen der Menschen in Afghanistan. Und nicht zuletzt auch die lebensbedrohliche Flucht vor dem militärischen Terror. Aber sie rufen auch auf zur Solidarität zwischen den Menschen und geben Mut für einen Kampf gegen Unrecht, Krieg und Unterdrückung.

Nostalgic
Die Band Nostalgic präsentiert in ihrem Programm traditionelle, iranische Volksmusik und Popmusik in persischer Sprache.
Altherkömmliche Lieder wechseln mit populären Folk- und Popsongs führender Liedermacher wie Kourosh Yaghmaeidi und Mohammad Nouri, beliebte Stücke wie „Jaane Maryam“ und „Barun Barune“ werden in neuem Arrangement dargeboten.
Durch die künstlerische Sprecherin Inés Fabig wird die deutsche Übersetzung in die Lieder eingebunden.


An die Nachgeborenen
Lieder und Gedichte zu Verfolgung, Exil und Vernichtung
nach einer Idee von Andre Rebstock
Julia Barthe: Sopran
Gerd Jordan: Piano
Inés Fabig: Rezitation
Komponist: Hanns Eisler
Dichter: Bertold Brecht u.v.a.
Ein gedenkendes Konzert-Programm, dessen Schwerpunkt Lieder aus dem Exil, dem „Hollywood-Songbook“ von Hanns Eisler nach Texten von Bertold Brecht und anderen Dichtern sind. Ergänzt werden sie von Gedichten und Texten über das KZ Ausschwitz.
Brecht und Eisler schrieben die Lieder als Exilanten in den USA, während in Europa der Nazi-Terror und Vernichtungskrieg wütete. Ihnen war ungewiss, was mit den Völkern und den hunderttausend Exilanten geschehen würde.
Erschreckend aktuell sind die Themen der Lieder und Texte zwischen Angst und Hoffnung. Auch heute sind wir konfrontiert mit Ausgrenzung, Rassismus und Tod.


Lesungen mit der Sprecherin und Schauspielerin Inés Fabig und der Tochter Ilse Jacob
Katharina Jacob
Widerstand war mit nicht in die Wiege gelegt
Katharina Jacob war Kommunistin, Widerstandskämpferin, KZ-Überlebende und Lehrerin in Hamburg. Am 6. März 1907 in Köln als Arbeiterkind geboren wird sie während des NS-Regimes Mitglied der größten Widerstandsorganisation Norddeutschlands. Bis kurz vor ihrem Tod am 23. August 1989 schrieb sie an ihrer Biografie.
Sachlich und unprätentiös erzählt sie ihre Geschichte als Kämpferin an der Seite der Kommunisten Bernhard Bästlein, Franz Jacob und Robert Abshagen: von der Hinrichtung ihres Mannes, eines führenden Widerstandskämpfers, im September 1944 und ihrer Einlieferung Mitte November 1944 ins Frauen-KZ Ravensbrück. Sie berichtet präzise und eindringlich über die Monate in Ravensbrück und den Todesmarsch Ende April 1945. In der Nacht zum 1. Mai 1945 wird sie zusammen mit vielen anderen Frauen des KZ Ravensbrück von der Roten Armee befreit.
Ihre Autobiografie wurde um historische und persönliche Dokumente und Zeugnisse ergänzt.

Lesungen mit der Sprecherin und Schauspielerin Inés Fabig und der Autorin Ruth Stender
Ruth Stender
Gertigstrasse 56
Die drei Brüder, Rudolf, Ernst und Werner Stender, wuchsen in einer Arbeiterfamilie in der Gertigstraße 56 in Hamburg-Winterhude auf, nur wenige hundert Meter entfernt von der Maschinenfabrik Kampnagel AG. Schon als Jugendliche waren sie in der Arbeiterjugend organisiert und 1933 am Aufbau von antifaschistischen Widerstandsgruppen beteiligt. Werner, der Jüngste, überlebte als einziger die Nazi-Zeit.
Seine in London lebende Tochter Ruth Stender legt mit diesem Buch ein dokumentarisch-biografisches Werk von großer Bedeutung vor. Basierend auf den Berichten ihres Vaters, der Auswertung vieler Briefe und Dokumente und der Recherche in internationalen Archiven erzählt sie die Lebensgeschichte der drei Brüder bis ins Jahr 1939 in einer Form, als würden die Handelnden selbst sprechen.
Ein eindrucksvolles Zeugnis des Widerstands gegen den Nationalsozialismus. Eine Warnung aus der Vergangenheit für die Zukunft.
